Commodore-Meeting in Wien

 
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Sonntag, 28. April 2013 in der Wiener Freiheit
 
 

Commodore Meeting 2013

Text von Christian Dombacher
Ergänzungen von Stefan Egger
Photos von Reinhold Schertler, Stefan Egger und Christian Dombacher

Weitere Fotos gibt es im Online-Album von Peter Urban:
https://plus.google.com/photos/110419242895272879939/albums/5872635781622657041


Obwohl der Frühling dieses Jahr bestenfalls eine Stunde betrug, zog es viele treue Commodore Fans erneut zum Wiener Commodore Treffen. Mit großem - dem Frühling gerecht werdenden - Eifer wurden schwere Kuben in die Wiener Freiheit bewegt. Der Einsatz bloßer Muskelkraft erinnerte an den Bau der Pyramiden in Ägypten. Klar war: SX64, Monitor 1701 und die klassische 1541 trugen einiges zum Gesamtgewicht bei.

Obwohl dieses Jahr ein großer Anteil der gewohnten Gäste ausgelassen hat, war das Meeting gut besucht. Das lag auch an den vielen neuen Gesichtern, die neue Ideen und Hardware mitbrachten. Unter ihnen war auch Ossi, der seinen SX64 mittels Comet64 über einen Apple Laptop und ein iPhone an das Internet koppeln wollte. Auch unsere Freunde aus Oregon, USA, standen bereit. Ziel der Aktion war, einen internationalen Chat über den C64 ins Leben zu rufen. Trotz vielfacher Versuche gelang es nicht, eine Verbindung herzustellen, was teils an den schlechten Empfangsbedingungen im Keller des Veranstaltungsortes in der „Wiener Freiheit“ und teils an Apples neuem "Moving Hotspot Feature" lag.

Für Videobegeisterte gab es diesmal ein besonderes Schmankerl zu bewundern. Reinhold Schertler brachte seinen Amiga 500 samt externer Festplatte „AlfaPower“ mit, um damit Filme wie Avatar, Indiana Jones oder Star Wars vorzuführen. Bildqualität und Frame Rate waren überraschend gut - die kleine Freundin brachte es immerhin auf 10fps (Einzelbilder pro Sekunde). Dabei sei erwähnt, dass es sich um einen Standard Amiga 500 mit 68000 CPU handelte und nur der Speicher auf 8 MB RAM erweitert wurde, wenngleich 1,5 MB RAM dafür ausreichen sollten. Gleich nebenan glänzte der Amiga 1200 (mit PowerPC Unterstützung) von AMike. An dieser Stelle auch Danke an Shahzad, der Originaldisketten des neuen Amiga Spiels "Sqrxz 2" mitbrachte und zur freien Entnahme bereitstellte.

Overdoc hatte diesmal ein CD32 in der Tasche, welches mit einem SX32 versehen war. Das SX32 gibt dem CD32 die Möglichkeit, Amiga Peripherie zu verwenden. Es wird der Anschluss eines Diskettenlaufwerks sowie einer Festplatte unterstützt. Overdoc plant, eine Compact Flash Karte anstatt der Festplatte zu verwenden. Leider passte der Adapter nicht in das SX32 und muss noch angepasst werden.

Eine kleine Besonderheit am Commodore Treffen waren die beiden Vertreter aus der Spectrum-Ecke. LCD brachte einerseits einen gemoddeten Spectrum 128+ sowie einen aufgerüsteten ZX Spectrum Clone namens SAM Coupé 512 mit. Letzterer besitzt eine Speicherweiterung von 512K sowie ein Diskettenlaufwerk. Auch bietet das Gerät eine größere Farbauswahl, welche als Paletten zur Verfügung gestellt werden. LCD hat einen Bildkonverter plus Interlace Bildbetrachter entwickelt, mit dem man Bilder vom PC auf dem Gerät darstellen kann. Die Qualität war sehr gut und erinnerte ein wenig an den Amiga.

Den Weg in die Vergangenheit beschritt Stefan Egger, der eine originale Schreibmaschine aus den 60er Jahren aus dem Hause Commodore präsentierte. Ganz ohne Strom war das Gerät sofort einsatzbereit. Begleitet wurde das edle Teil von einer Commodore Uhr „CBM TIME“ mit LCD Display sowie einem Taschenrechner des Typs 798D. Letzterer verwendet Nixie Röhren zur Anzeige der Ziffern und erlaubt damit einen Blick in die Zeit vor der Erfindung der Leuchtdiode. Richtig modern hingegen mutete der beigestellte C64G mit 1541U und 4-Spieler-Adapter samt Joysticks an, der die Gäste zu einer Runde Le Mans einlud.

Ein weiterer Eyecatcher war das Chameleon Modul samt Extenderplatine, die Thomas Dorn mitbrachte. Wie man vermuten konnte, entwickelt sich das Modul mehr und mehr zu einem Computer für die Hosentasche. Nur bedingt brauchbar als C64 Cartridge, hat man eher einen lauffähigen C64 oder Amiga in Kleinformat in Händen. Wem das zu klein war, der konnte sich von angestrengten Hinschauen bei einer Runde Bombmania erholen. Da ein solches Spiel zünftig nur auf der entsprechenden Hardware zu spielen ist, übernahm der SX64 mit 4-Player Adapter die anspruchsvolle Aufgabe.

Außerdem zu sehen war ein C128-D Metall, an dem versucht wurde, eine Demo zu programmieren sowie ein C64c mit 1541-II. Exotisch präsentierte sich der japanische C64, welcher allerdings nicht funktionierte. Das Gerät besitzt eine Tastatur mit japanischen Zeichen (statt den standardmäßigen Symbolen) und einen entsprechend modifizierten Charaktergenerator.

Und so kann man auch dieses Jahr von einem sehr gelungenen Treffen sprechen. Die ausgewogene Mischung an Hardware brachte eine Vielseitigkeit hervor, die wir bis dato nur selten zu Gesicht bekamen.


 
 

 
 

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